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die Absicht, diskriminierten Gesellschaftsgruppen (z. B. Frauen, Ausländern, Homosexu
ellen) im Unternehmen zu ihrem Recht zu verhelfen. Vielmehr geht es um die optimale
Nutzung des verfügbaren Wissens im Unternehmen.
Das vorhandene Knowhow wird nur dann effektiv abgerufen, wenn die Wissensviel
falt als wertvolle Ressource betrachtet wird, die nicht aus Gründen der Gleichgültigkeit
oder des Bereichsegoismus brachliegen darf. Es liegt folglich im wohlverstandenen In
teresse jeder Organisation dafür zu sorgen, dass die Wissens- und Erfahrungspotenziale
des Unternehmens speziell im Hinblick auf Kreativität und Innovation besser aktiv aus
geschöpft werden.
Unterschiedliche Erfahrungen im Umgang mit Kunden, die Sensibilität für diverse
Märkte und Kulturen sind wichtige Ressourcen des Unternehmens, um „am Puls“ des
Marktgeschehens zu blieben. Zukünftig wird es immer mehr darauf ankommen, sich über
diese Erkenntnisse im Unternehmen auszutauschen und sie für die Entwicklung des eige
nen Produktund Leistungsspektrums zu nutzen.
Erst der bewusste gesuchte Erfahrungsaustausch über funktionale Grenzen hinweg bie
tet heute die Chance, in einer zunehmend interdependenten Welt das vorhandene Know-
how optimal für das Unternehmen einzusetzen.
Netzwerke bilden (Networking) (3)
Es ist eine wenig überraschende Tatsache, dass
die formalen Organisationsstrukturen nicht die tatsächlich relevanten Informations und
Kommunikationswege in einem Unternehmen widerspiegeln. Entscheidender sind die
sozialen Netzwerke, die unabhängig von starren Hierarchien den Informationsfluss kana
lisieren. Wer interagiert mit wem? Mit wem werden neue Erkenntnisse und Erfahrungen
ausgetauscht? Wer ist Ansprechpartner bei auftretenden Problemen? Wer wird bei auftre
tenden Fragen spontan kontaktiert? Wer wird nur involviert, wenn es die Vorschriften oder
„politische Rücksichtnahmen“ erfordern? Die informellen Kontakte und Verbindungen
entscheiden letztlich darüber, ob und wann das in den Köpfen der Mitarbeiter oder in den
Systemen der Organisation vorhandene Wissen effektiv genutzt werden kann.
Soziale Netzwerkanalysen (Cross und Parker
2004
) haben eindrucksvoll bestätigt, dass
die in den Organisationen vorhandenen Wissens- und Erfahrungspotenziale oft subopti
mal arbeiten, weil
• ungenaue Kenntnisse über das im Unternehmen vorhandene Know-how existieren und
folglich nicht genutzt werden;
• nicht alle „Wissensträger“ in dem erforderlichen Maße bei plötzlich auftretenden Fra
gen oder Problemen – aus welchen Gründen auch immer – zu Rate gezogen werden;
• viele Menschen weitaus lieber den direkten persönlichen Kontakt zu Kollegen suchen,
als sich komplexer InformationsmanagementSysteme zu bedienen;
• sich unternehmensinterne Interaktions- und Kommunikationswege auf die Zusammen
arbeit im eigenen Arbeitsbereich beschränken.