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geeignete Maßnahmen die psychosozialen Belastungen für viele Menschen. reduziert oder

gar vermieden werden können. Ein Umdenken bei der Gestaltung der Arbeitswelt ist not­

wendig. Eine wichtige Rollen spielen hierbei die Führungskräfte und Ihre Sensibilisierung

für diese Thematik (Homma

2014

)

Oder nehmen wir die anhaltende Diskussion über die Gleichstellung von Mann und

Frau im Beruf – und nicht nur auf den oberen Führungsetagen.

1

Dass es hier immer noch

erhebliche Unterschiede gibt, wird auch auf den Fortbestand patriarchalischer Strukturen

in vielen deutschen Unternehmen zurückgeführt. (Wehler

2013

, S. 117)

Mit der viel zitierten Generation Y treten junge Menschen ins Berufsleben ein, deren

oberstes Ziel es nicht mehr ist, die Karriereleiter möglichst schnell empor zusteigen. An

erster Stelle steht für sie eine ausgeglichene WorkLifeBalance, gefolgt vom Wunsch

nach Selbstverwirklichung im Beruf. Dies stößt häufig auf Unverständnis bei den älteren

Arbeitskollegen, die durch ein anderes Arbeitsethos geprägt wurden. Die Konsequenz:

Personalabteilungen und Vorgesetzten müssen umdenken.

Diese wenigen Beispiele verdeutlichen, welchen Erwartungen und Forderungen viele

Unternehmen ausgesetzt sind. Wie die Unternehmen mit derlei Themen jedoch umgehen,

hängt auch von der jeweiligen Unternehmenskultur und ihren praktizierten Werten und

Normen ab.

Ehe wir uns den Herausforderungen eines Kulturwandels zuwenden, sollte grundsätz­

lich geklärt werden, was unter einer erfolgreichen Unternehmenskultur zu verstehen ist.

2.1 Was macht eine erfolgreiche Unternehmenskultur aus?

Speziell starken Kulturen (im Sinne einer effektiven Durchdringung der gesamten Or­

ganisation) ist verschiedentlich der Vorwurf gemacht worden, es mangele ihnen an der

nötigen Flexibilität, um auf Veränderungen im Markt schnell und angemessen reagieren

zu können (Trompenaars und Prud’Homme

2004

). Das in dieser Hinsicht spektakulärste

Beispiel ist sicherlich das Unternehmen IBM, das die wachsende Bedeutung des PC in den

80er Jahren verschlafen hatte und mit dramatischen Einbrüchen im weltweiten Geschäft

konfrontiert wurde. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit stellt der gescheiterte

Versuch von Wal Mart dar, im deutschen Markt mit einer typischen USamerikanischen

Dienstleistungskultur Fuß zu fassen. Die Philosophie der „totalen Kundenorientierung“,

die die Übernahme spezifischer Stilelemente zur Folge hatte (z. B. persönliche Begrüßung

der Kunden, ritualisierte Einstimmung der Mitarbeiter), widersprach diametral den Erwar­

tungen der deutschen Kunden. Wal Mart mangelte es ganz offensichtlich – unter anderem

– an der Fähigkeit, flexibel auf die kulturellen Besonderheiten der deutschen Verbraucher

zu reagieren. Offenkundig kann nicht jede Marketingidee problemlos globalisiert werden

(Senge

2004

).

1

Von einigen Autoren wird das tatsächliche Ausmaß der Benachteiligung von Frauen in Frage ge­

stellt, nicht jedoch die grundsätzliche (und inakzeptable) Tatsache. Siehe hierzu Bauer et al.

2014

.