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Sensibilität gegenüber dem Unternehmensumfeld (1)
Mehr denn je sind Unternehmen
heute darauf angewiesen, schnell und flexibel auf Veränderungen im Unternehmenskon
text zu reagieren. Praktisch bedeutet dies, dass das Unternehmen genau beobachtet, wel
che Entwicklungen und Trends im Markt erkennbar sind, wie sich die Kundenbedürfnisse
und erwartungen verändern und welche Strategien von den direkten Wettbewerbern ver
folgt werden.
Sensibel für derlei Entwicklungen zu sein, betrifft auch die organisatorischen Struktu
ren und Ressourcen. Gibt es eine systematische Beobachtung des Wettbewerbs (compe
titive intelligence), werden die Erfahrungen der Verkaufsmannschaft gezielt ausgewertet
und genutzt? Nimmt die Sales Force überhaupt neue Bedürfnisse und Erwartungen der
Kunden zur Kenntnis, die über das eigene Produktund Dienstleistungsangebot hinausge
hen – und deshalb zusätzliche Marktchancen eröffnen könnten? Das dürfte kaum der Fall
sein, wenn im Unternehmen die Auffassung verbreitet ist, man wisse selbst am besten, was
für den Kunden gut ist.
Offen für externe Veränderungen und ihre internen Konsequenzen zu sein, ist also auch
eine Frage der grundsätzlichen Einstellung, sprich der Unternehmenskultur. Deren Auf
gabe sollte es sein, eine Grundhaltung im Unternehmen zu fördern, so dass im Grunde
genommen jeder Mitarbeiter bei seiner Arbeit den (internen und/oder externen) Kunden in
seine Überlegungen mit einbezieht. Wer sich so verhält, übernimmt auch gleichzeitig ein
Stück Mit-Verantwortung für den Erfolg des Unternehmens. Sensibel für die Bedürfnisse
des Marktes oder der Kunden zu sein hat praktische (Verhaltens) Konsequenzen. Nicht
nur der Außendienst ist an der Kundenfront unterwegs, auch im Marketing, in der For
schung & Entwicklung oder in der Produktion sucht man bewusst und gezielt den Kontakt
zum Kunden. Die Bereitschaft dazu ist vor allem eine Frage der Einstellung, des Selbst
verständnisses, wie man seine Rolle im Arbeitsprozess wahrnimmt und lebt.
Vielfalt als Chance nutzen (Diversität) (2)
Die Stärke liegt in der Vielfalt! Jedes Unter
nehmen verfügt über einen reichen Schatz an Erfahrungen und Kenntnissen, der häufig
suboptimal genutzt wird. Im Allgemeinen wächst mit der Größe der Organisation nicht
nur das vorhandene Knowhow, auch die Komplexität der Organisation nimmt zu und
damit auch die Verselbstständigung einzelner Bereiche. Die unausweichliche Konsequenz
ist: Keiner weiß mehr so richtig, was in anderen Bereichen „so läuft“. Wie oft kann man
hören: „Wenn das Unternehmen nur wüsste, was es alles weiß“! Problematischer ist die
jedoch die Tatsache, dass es häufig zur bewussten Abschottung gegenüber anderen Abtei
lungen oder Funktionen kommt. („Was die machen, interessiert uns nicht. Wir kümmern
uns um unsere Aufgaben.“) Dieses „SiloDenken“ wird noch durch unflexible hierarchi
sche oder funktionale Organisationsstrukturen begünstigt.
Häufig kommt es vor, dass beispielsweise die Verkaufsmannschaft nur ein limitiertes
Produktsegment anbietet, obgleich der Kunde durchaus Interesse an einem breiteren An
gebot hätte, das es im Unternehmen auch gibt, es müsste nur angeboten werden!
Diversität im unternehmenskulturellen Sinne geht über das hinaus, was gemeinhin
unter dem Schlagwort der Diversity verstanden wird. Im Vordergrund steht nicht primär