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Im Anhang 12.1 haben wir einige praktische Überlegungen und Vorschläge zur Ent­

wicklung der vier identifizierten Komponenten einer adaptiven Unternehmenskultur zu­

sammengestellt. Diese können auch für jene Unternehmen von Nutzen sein, die keine

grundlegende Kulturveränderung planen, jedoch trotzdem an den aus unserer Sicht zent­

ralen Aspekten einer adaptiven Kultur arbeiten wollen.

Mit den vier Bereichen

• Sensibilität gegenüber dem Unternehmensumfeld (Sensibilität),

• Vielfalt als Chance nutzen (Diversität),

• Interne und externe Netzwerke bilden (Networking) sowie

• Ausrichtung auf gemeinsame Ziele und Standards (Alignement)

sind Themenfelder identifiziert, die für die Entwicklung einer adaptiven Unternehmens­

kultur von zentraler Bedeutung sind, um zukünftig optimaler auf das Veränderungstempo

wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen reagieren zu können. Dass es in

dieser Hinsicht noch einigen Nachholbedarf in deutschen Unternehmen gibt, unterstreicht

die bis dato umfangreichste weltweit angelegte empirische Untersuchung zum Verhältnis

von Kultur (national und organisational) und Führung, die GLOBE Studie. Die Auto­

ren schlussfolgern, dass im wiedervereinten Deutschland (bei vergleichsweise minimalen

Unterschieden zwischen Ost und West) nach wie vor ein stark ausgeprägtes Sicherheits­

denken existiert, das sich in umfangreichen Regeln, Vorschriften und bürokratischen Pro­

zessen niederschlägt (Brodbeck, F.C., & Frese, M.

2008

, S. 147–214). Allein dies sollte

Ansporn genug sein, dem Thema Unternehmenskultur weiterhin größte Aufmerksamkeit

zuteilwerden zu lassen.

2.3 Erfolgsfaktoren des Kulturwandels

Ehe wir uns den praktischen Details des Umsetzungsprozesses widmen, werfen wir einen

Blick auf einige Erfolgsfaktoren, die generell für Veränderungsprojekte und speziell für

Veränderungen von Unternehmenskulturen relevant sind.

• An vorderster Stelle steht die Begründung der Notwendigkeit des Kulturwandels:

Nicht jeder kann sofort nachvollziehen, weshalb grundlegende Veränderungen erfor­

derlich sind. Absolut notwendig ist deshalb eine ungeschminkte Darstellung der Grün­

de, weshalb ein Kulturwandel in Angriff genommen wird. Im Idealfall lässt sich die

Notwendigkeit auch empirisch untermauern. Dies kann insbesondere dabei helfen, die

Argumentation für den Wandel nachvollziehbar zu machen.

• Eine attraktive Vision oder Perspektive aufzeigen: Gibt es eine Vision zur zukünftigen

Entwicklung der Unternehmenskultur, die Mitarbeiter anspricht, sie motiviert, sich ein­

zubringen und ihr Bestes zu geben? Wem neue (und potentiell attraktive) oder wenigs­

tens akzeptable Perspektiven geboten werden, ist leichter für Veränderungen zu gewin